Salü, Nacht der Kirchen!

Ein saarländisch-lothringisches Programm gab es bei der Nacht der Kirchen am Sonntag, 19. Mai zum Motto „Frieden wagen“. In Musik, Interviews und Texten wurde die Geschichte in der grenzüberschreitenden Region seit dem Zweiten Weltkrieg beleuchtet. Der Blick ging zurück, aber auch nach vorn: wie aus Feinden Freunde wurden und was man daraus für die Zukunft lernen kann. Durch das Programm haben Helmut Paulus und Veronika Kabis geführt.

Schaukelperd und Roland Helm

Das musikalische Programm gestalteten die lothringische Formation Schaukelperd und Roland Helm (Saarbruck libre). Zum Lothringer Trio gehören die Brüder Atamaniuk: Hervé spielt Drehleier, Psalterion, Flöte und singt, Didier spielt Geige, Flöte und singt ebenfalls. Doc Michael Schaefer ergänzt die Gruppe an Gitarre und Gesang. Spezialisiert hat sich Schaukelperd auf Lieder und Tänze aus Lothringen, vor allem aus dem Kohlerevier. Dazu kommen Lieder von der Saar und dem Pays de Bitche. Roland Helm, Songpoet, Chansonnier und Bluesman, ist Komponist und Texter seiner Songs.  Er schreibt in Saarbrücker Mundart, Deutsch und Französisch. Alle zusammen begeisterten mit ihren Liedern, von humorvoll bis nachdenklich, auf Deutsch, Französisch oder Platt, und mit ihrer leidenschaftlichen Darbietung.

Talkrunden

Über die deutsch-französische Freundschaft wurde an diesem Abend auch gesprochen. Talkgäste bei Sabine Wachs waren Marc Zingraff, Bürgermeister von Sarreguemines, Christophe Steyer, Abteilungsleiter Internationale Beziehungen bei der Landeshauptstadt Saarbrücken, und Clara Bousonville, Schülerin am Deutsch-Französischen Gymnasium. Dorit Thös und Elisabeth Kihm blickten zurück auf das Leben an der Grenze in den 1950er Jahren. Nikolai Halbach und Priscille Dizière erzählten humorvoll von ihrer deutsch-französischen Liebes- und Familiengeschichte. Pfarrer Joachim Wörner gab Einblicke in seine Zeit als Pfarrer in Lothringen. Susanne Wachs hat mit Hervé Atamaniuk über die Bedeutung der Mundart geplaudert.

Hochwasser

Die Nacht der Kirchen stand auch unter dem Eindruck des Hochwassers. In einer Andacht mit Texten und Liedern haben die zahlreichen Gäste innegehalten und der betroffenen Menschen gedacht. Es wurde Geld gesammelt für die Hochwasserhilfe.