Ein guter Geist
Geist Gottes – wohltuend im Chaos der Welt – und sogar eine Perspektive über diese Welt hinaus. Darüber predigte Pfarrer i.R. Stephan Hüls am Lorenzberg im Gottesdienst am 24. August 2025.
Auf den Geist vertrauen
Wir werden geboren, wir füllen das erste Mal unsere Lungen mit Luft und tun den ersten Schrei, der unsere Eltern erfreut. Wir haben Hautkontakt und spüren Wärme, wir dürfen Nahrung aufnehmen. Wir tun die ersten Schritte, wir entdecken einen Freund, eine Freundin, wir erfahren Glückserlebnisse, uns überkommt Traurigkeit, wir spüren Geborgenheit genauso wie Verlustangst, wir erleben Liebe und, und, und.
Wenn ich auf mein Leben blicke, sind die Erlebnisse und Erfahrungen sehr dicht gewesen. Und es hat viel Kraft gekostet, dies alles zu verarbeiten, innerlich einzuordnen und Mut, Freude und Kraft zu gewinnen und auch nach einer Nacht, die keinen Schlaf geschenkt hat, in den nächsten Tag zu starten.
Glücklich sind diejenigen, die bei all diesen vielfältigen Erfahrungen spüren dürfen, dass es in dieser Welt eine Kraft gibt, die für mich da ist, auf die ich bauen darf. Viele Menschen – schön, dass es viele sind – werden von dieser positiven unsichtbaren Kraft ergriffen, sie nehmen sie ganz real wahr, auch wenn es die klar erfassbare, die naturwissenschaftliche Wirklichkeit durchbricht. Die Menschen, die diese unsichtbare Kraft spüren und mit Gott und Gottes Geist verknüpfen, finden sich zusammen in einer Glaubensgemeinschaft, sie bestärken sich gegenseitig in dieser wohltuenden Erfahrung – regelmäßig.
Lange schon – sozusagen von Anfang an – machen Menschen diese wunderbare Erfahrung. Nicht alle – aber nicht wenige. Was sie spüren, nennen sie Gott, nennen sie Geist. Manchmal sagen sie Geist Gottes oder göttlicher Geist oder auch Heiliger Geist. Es ist immer der Versuch, den Erfahrungen, die sie machen, einen Namen zu geben.
Eine alte uns überlieferte Schriftsprache, das Hebräische, hat diese wohltuende Kraft Gottes weiblich erlebt. Ruach wird sie im Hebräischen genannt. Geist, Hauch, Wind – oder auch Atem. Geist Gottes ist in der Sprache des ersten Testamentes grammatisch betrachtet weiblich. Der Geist, die Geistkraft wurde vielleicht so erlebt wie die mütterliche Zuwendung zu ihrem kleinen Kind.
Die Erfahrungen, die Menschen mit Geist Gottes machen, verändern sich im Lauf des eigenen Lebens und der menschlichen Geschichte, entwickeln sich. Und wenn neue Denkmodelle entstehen, z.B. in der Philosophie, dann werden die Geisterfahrungen damit verwoben. Diesen Entwicklungslinien möchte ich nachspüren.
Ich beginne mit den ersten Worten der Bibel, die im ersten Buch Mose stehen. Es sind nicht die ältesten Worte der Bibel, wahrscheinlich sind sie sogar erst im sogenannten Exil in Babylon entstanden. Aber sie sind ganz bewusst an den Anfang gesetzt. Im Anfang schuf Gott die Himmel (Plural) und die Erde. Und die Erde war ein tohuwabohu – war wüst und leer und Finsternis war über der Tiefe und der Geist Gottes schwebte über den Wassern.
Manchmal gerät das eigene Leben durcheinander, ein großes Chaos türmt sich auf. Es ist ein größeres Tohuwabohu als Kinder im Kinderzimmer erzeugen können. Der Ausdruck tohuwabohu, der dort im Hebräischen steht, ist als Formulierung so ins Deutsche gerutscht. Mit Irrnis und Wirrnis, oder wüst und leer kann man auch übersetzen.
Solches Chaos kann Menschen heute noch in den verschiedensten Lebensphasen erwischen und mehr als ratlos machen. Wahrscheinlich ist jede und jeder von uns da schon hineingeraten. Und wann brauche ich Gott am meisten? Wenn das Chaos am größten ist. Und das drückt dieser alte Text für mich aus. Bevor das Chaos entsteht, ist Gottes Geist immer schon da. Das Chaos türmt sich auf – vor oder in mir – und Geist Gottes ist in der Nähe. Er schwebt darüber. Tröstlich ist diese Vorstellung.
Wenn ich meine chaotischen Lebenssituationen in Erinnerung rufe – was ich ungerne tue – dann kann, ja dann muss ich sagen, dass ich meine Chaosbewältigung irgendwie mit Gott, mit Gottes Geist verknüpfe. Mindestens im Nachhinein. Erklären kann ich das nicht – aber erlebt habe ich es. Vielleicht so: Je größer das Chaos – desto näher Gottes Geist. Nicht als Verursacher – nicht als Löser aller Probleme – aber ganz nah und mich unterstützend und stärkend.
Diese Worte vom Anfang, vom Anfang der Schöpfung, sie beschreiben im übertragenen Sinn auch Erfahrungen meines Lebens. Der Geist ist da – schwebend – aber für mich erfahrbar. Durch diesen Geist bekomme ich einen besonderen Blick für diese Welt – und eben auch für den, der hinter und über allem steht. Ohne diesen Geist wäre ich blind für das, was durch diese Schöpfung hindurchschimmert.
So wie der Schreiber, die Schreiberin in der Vorstellung des Glaubens den Anfang beschreibt – nämlich mit einem weiblichen, mütterlichen Geist, der über allem schwebt – so gibt es auch einen Text, der endzeitlichen Charakter trägt, wo der Geist Gottes genauso eine zentrale Rolle spielt. Also ein Text, der das Ende des menschlichen Lebens beschreibt. Oder besser gesagt, der über das menschliche Leben hinausweist.
Der Prophet Ezechiel – manche sprechen ihn auch Hesekiel aus – wird durch den Geist Gottes – eben genau diesem Ruach – in die Sicht der Auferstehung der Toten hineingenommen. Ezechiel sieht ein großes Feld mit menschlichen Knochen. Sie liegen wild durcheinander. Knochen von Menschen, die schon lange tot sind. An der Kriegsgedenkstätte in Verdun steht ein Beinhaus, in dem die Knochen von gefallenen französischen und deutschen Soldaten sind, die man keiner konkreten Person mehr zuordnen konnte. Die Erinnerung an diese Knochen dort in Verdun lässt mich ahnen, was Ezechiel gesehen haben muss.
Nämlich eine große Ansammlung von menschlichen Knochen, die durch die Wirkung von Gottes Geist wieder Fleisch und Sehnen bekommen und wieder zu lebendigen Meschen werden. Ich lese einen kurzen Abschnitt aus Ezechiel 37.
Da sprach der Herr zu Ezechiel: Menschensohn, weissage über den Geist, weissage und sprich zum Geiste: So spricht Gott, der Herr: Geist komme von den vier Winden und hauche diese Erschlagenen an, dass sie wieder lebendig werden. Und ich weissagte, wie er mir befohlen hatte. Da kam Odem (Atem) in sie, und sie wurden lebendig und stellten sich auf die Füße, ein überaus großes Heer.
Die Auferstehung der Toten, für uns heute eine mehr oder weniger gängige Vorstellung, ist als Gedanke erst spät in der alttestamentlichen Zeit aufgekommen. Das Buch Ezechiel ist in dieser Zeit entstanden. Der Tod, das eigene Sterben, das Sterben von nahen Angehörigen, die Hoffnung einer Auferstehung der Toten berührt uns alle je in unterschiedlicher Weise. Es ist mit Ängsten, mit Trauer und Traurigkeit verbunden, vielleicht aber auch mit Gelassenheit und einer froh machenden Hoffnung.
Die allgemeinen Vorstellungen über das Sterben und den Tod sind gegenwärtig sehr unterschiedlich. Für manche gibt es nur das irdische Leben – hier und jetzt – und mit dem Tod geht übertragen das Licht eben aus. Es folgt nichts mehr – Schluss, aus. Für andere ist das Sterben ein Hindurchschreiten in eine andere Daseinsform. Vielleicht mit Gericht – einer Abrechnung aller Taten, Himmel und Hölle stehen für positive und negative Erwartungen. Menschen mit Nahtoderfahrungen sprechen oftmals von einem großen Licht und einer wohltuenden Atmosphäre der Liebe und der Begegnung mit bereits Verstorbenen.
Was alle Vorstellungen eint, ist, dass niemand etwas Genaues weiß. Und wir doch unsere vielfältigen Vorstellungen entwickeln. Ich versuche den Bogen zu schlagen vom Anfang der Schöpfung bis zum Ende des Lebens und dabei die Mitte im Blick zu behalten. Der Anfang ist vom Tohuwabohu geprägt – über dem der Geist schwebt. Diesen Geist habe ich bis heute als wohltuend und konstruktiv in meinem Leben erfahren, besonders, wenn es mal chaotisch zugeht. Dieser Geist ist für mich wie eine stabile Leitung in eine andere Dimension – in Gottes Dimension. Die vielfältigen Erfahrungen mit ihm machen mir sehr klar deutlich: Gott ist da – Gott ist Realität – und er tut mir gut. Ich kann ihn nicht verleugnen.
Ein Ende des Lebens, das auf mich wie alle anderen zukommt, stelle ich mir, wie Ezechiel es gesehen hat, unter der Mitwirkung dieses Geistes vor. Das Chaos der losen Knochen, das Chaos, was ich eventuell in meinem Leben angerichtet habe, das Chaos an Vorstellungen zum Tod, die Ängste, die manche im Blick auf das Sterben haben, das alles wird der Geist sortieren und zu einem guten Leben zusammensetzen. Darauf vertraue ich.
Und uns alle, die uns eine Lebensgeschichte mit dem Geist eint, lade ich ein, am Anfang, in der Mitte und am Ende auf diesen Geist zu vertrauen. Amen.
Predigt vom 7. September 2025
Es war eigentlich egal, ob man in Gesprächskreisen der Gemeinde oder im Konfiunterricht oder auch in einer Schulklasse das Thema Heiliger Geist aufgriff – es fällt allen schwer diese Seite von Gott zu verstehen. Auch in der Kombination Vater, Sohn und Heiliger Geist haben viele nur noch mit den Ohren geschlackert. Böse Zungen behaupten sogar, die Vorstellung der Trinität – und eben auch der Heilige Geist – sei eine Erfindung der jungen Kirche gewesen, die auf einem großen Konzil komplizierte Formulierungen dazu beschlossen haben.
Anstatt eine kluge, theoretische Gegenrede zu halten, möchte ich lieber bei unseren eigenen Erfahrungen ansetzen – und dann schauen, ob ich solche Erfahrungen nicht auch bei den ersten Christen entdecke bzw. voraussetzen kann. Viele Menschen spüren den Geist Gottes in ihrem Leben. Sie nehmen eine guttuende lebendige Kraft wahr, die sie zwar anderen nicht beweisen oder erklären können, die aber dennoch für sie Wirklichkeit ist.
Und genau diese Gottes- und Geisterfahrungen sind es, die uns in der Gemeinde verbinden. Wir nennen es auch Glauben. Von diesem Geist Gottes sprechen schon die Verfasser und Verfasserinnen der alttestamentarischen Texte und davon schreiben auch die Autoren des Neuen Testamentes.
Wie für uns heute so scheint auch schon damals der Geist Gottes eine reale, erfahrbare Kraft für die Schreiber und Schreiberinnen der Bibel gewesen zu sein. Ausgelöst sind diese besonderen Geisterfahrungen im NT durch das Auferstehungserlebnis an Ostern. Menschen erleben, dass ihnen Jesus, der gestorben, der gekreuzigt und begraben wurde, plötzlich wieder lebendig begegnet, geistig und real. Ein frischer Wind weht durch ihre Reihen. Sie sprechen von Pneuma, was Wind genauso wie Geist bedeuten kann.
Diesen Geist entdecken sie dann rückblickend auch schon in Jesu Leben und sie versuchen mit ihm Erlebtes durch diesen Geist zu verstehen. Lukas bietet uns in erzählerisch galanter Weise die geistvolle erste Predigt von Jesus in der Synagoge von Nazareth. Ich lasse uns das zu Ohren kommen.
Lukas 4, 16-22
16 Und Jesus kam nach Nazareth, wo er aufgewachsen war, und ging, wie er es gewohnt war, am Sabbat in die Synagoge und stand auf, um vorzulesen. 17 Und man reichte ihm das Buch des Propheten Jesaja. Und als er das Buch auftat, fand er die Stelle, wo geschrieben steht: 18 Der Geist des Herrn ruht auf mir, weil er mich gesalbt hat, Armen das Evangelium zu verkündigen. Er hat mich gesandt, Gefangenen Freiheit und Blinden das Augenlicht zu verkündigen, Geknechtete in die Freiheit zu entlassen, 19 zu verkünden ein Gnadenjahr des Herrn. 20 Und er tat das Buch zu, gab es dem Diener zurück und setzte sich. Und aller Augen in der Synagoge waren auf ihn gerichtet. 21 Da begann er, zu ihnen zu sprechen: Heute ist dieses Schriftwort erfüllt – ihr habt es gehört. 22 Und alle stimmten ihm zu und staunten über die Worte der Gnade, die aus seinem Mund kamen, und sagten: Ist das nicht der Sohn Josefs?
Lukas schreibt etwa eine Generation nach Jesu Tod. In dieser Erzählung lässt der Evangelist Lukas Jesus bei seinem Auftritt in Nazareth quasi zufällig die Stelle Jesaja 61 aufschlagen. Hier ist vom künftigen Messias die Rede – also nach jüdischem Verständnis der künftige Heilsbringer, der sich durch eine besondere Geistbegabung auszeichnet.
Dieser Geist bewirkt, dass der Heilsbringer die frohe Botschaft wirkmächtig verkündigt und dass er heilen und Freiheit schenken kann. Mit den Worten: Heute ist dieses Schriftwort erfüllt, wird die prophezeite Geistausgießung mit der Person Jesu verbunden. Lukas gelingt es so, die bisherigen Geisterfahrungen der jungen Gemeinde rückwirkend mit der Person Jesus zu verknüpfen. Er lässt Jesus so mit der alten Messias-Tradition in Verbindung kommen, dass er Jesus in die Rolle des Messias schlüpfen lässt.
Ob diese Situation in Nazareth so historisch stattgefunden hat, ist eine Frage, die wir heute vielleicht stellen und nicht beantwortet bekommen. Damals hat man dieses historische Bewusstsein so noch nicht gekannt. Die Menschen damals haben aber die Geistbegabung von Jesus wahrgenommen. Und diese Szene in der Synagoge spiegelt die erlebten Geisterfahrungen wider. Sie haben erlebt, wie Jesus geheilt hat – wie er viel Gutes gewirkt hat – und die Menschen hoffen, dass er der Messias ist, dem solch positives Wirken in der Tradition zugeschrieben wird. Und vielleicht hat Jesus das auch an sich selbst erlebt. Er konnte heilen, er konnte Wunder tun und seine Worte bewirkten bei den Zuhörern Einsicht und Veränderung – und vielleicht ließ das in ihm selbst die Einsicht reifen, dass der Heilige Geist in ihm war.
Die Autoren des NTs machen allesamt diese Geisterfahrung. Und aus der Überlieferung her nehmen sie wahr, dass dieser Geist auch bereits die Aura von Jesus geprägt hat. Die einzelnen Autoren suchen allesamt nach Lösungen und Erklärungen, wie und wo dieser Geist sich mit Jesus verbunden hat. Und sie bieten uns zum Teil unterschiedliche Modelle an. Schnittpunkte zwischen Jesus und Geist können die Zeugung sein, aber auch die Taufe durch Johannes den Täufer und eben auch die Auferstehung. Der Evangelist Johannes geht bei seinem Erklärungsmodell einen ganz mutigen Schritt. Für ihn ist der geistbegabte Jesus das schon von Ewigkeit her – sprich Gottes Sohn.
Auch wenn der Mensch Jesus nach den neutestamentarischen Schreibern z.T. zu ganz unterschiedlichen Zeitpunkten vom Geist Gottes ergriffen wird, widersprechen sich die unterschiedlichen Erklärungen letztlich nicht, weil sie alle auf der einen Erfahrung fußen, dass der Geist Gottes gegenwärtig spürbar ist – und dass dieser Geist eine nicht erklärbare Verbindung mit Jesus hat – zu seinen Lebzeiten und irgendwie über sein Leben hinaus.
Soweit die Gedanken wie die ntl Schreiber von ihren eigenen Geisterfahrungen inspiriert, überlegt haben, wie schon Jesus selbst von diesem Geist bewegt und ergriffen war. Diesem Impuls der eigenen Geisterfahrungen folgend überlegen sie weiter – und hier herausragend Paulus – was dieser Geist bei uns als glaubenden Menschen alles in Gang setzt und verwandelt. Wie das zum Beispiel bei Paulus gedanklich aussieht lässt sich in Römer 8 erkennen. (Von dem wir einen kleinen Abschnitt in der Textlesung hatten). Für mich gilt normalerweise der Grundsatz, dass in einer Predigt nur ein biblischer Text auftauchen soll. Da ich aber heute thematisch nach dem Geist Gottes Ausschau halte, gestatte ich uns eine Ausnahme.
12 So sind wir nun, liebe Brüder, nicht dem Fleisch schuldig, dass wir nach dem Fleisch leben. 13 Denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, so werdet ihr sterben müssen; wenn ihr aber durch den Geist die Taten des Fleisches tötet, so werdet ihr leben. 14 Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder. 15 Denn ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsstet; sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch den wir rufen: Abba, lieber Vater! 16 Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, dass wir Gottes Kinder sind. 17 Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi, wenn wir denn mit ihm leiden, damit wir auch mit zur Herrlichkeit erhoben werden.
Typisch Paulus. Ein kurzer Text mit tausend Informationen und völlig verschachtelt. Leider schwer verständlich. Der Geist Gottes möge mit mir sein, wenn ich versuche das in verständliche Sprache zu holen. Los geht’s: Es beginnt damit, dass Gottes Geist zu uns Kontakt aufnimmt.
Unsere Erfahrung ist: Wir spüren ihn. Wir spüren ihn immer wieder so deutlich, dass wir ihm nicht mehr ausweichen können und ihn nicht mehr leugnen können. Viele Dinge habe ich erlebt, die ich nur das Einwirken von Gottes Geist verstehen kann. Wie bei Jesus plöppt plötzlich die Frage auf: Ab wann fängt bei uns diese Beziehung zum Geist Gottes an? Oftmals ist die Antwort: Durch die Taufe wird symbolisch und wirkungsvoll die Verbindung zu Gottes Geist besiegelt. Spätestens seit der Taufe dürfen wir uns als Kinder Gottes fühlen. Was passiert mit uns, wenn wir von diesem Geist ergriffen werden? Dieser Geist verändert uns – je unterschiedlich. Die egoistischen Vorstellungen werden schwächer (hoffentlich) – und durch den Geist Gottes kommen wir der Ehrlichkeit und der Liebe ein klein wenig näher.
Menschliche Zwänge brauchen uns nicht mehr gefangen nehmen – wir sind frei – wir dürfen eine ganz besondere Art der Freiheit erfahren. Der Austausch zwischen Gott und mir kann durch diesen Geist gelingen. Auch, wenn manchmal noch ein Wackelkontakt in der Leitung ist und Fremdworte ein Nachfragen nötig machen. Grundsätzlich können Gott und ich uns verstehen. Die Verbindung zu Gott ist jetzt stabil, weil er an mir festhält. Der Geist ist großartig – Halleluja.