Kirche Schafbrücke
Die Gemeinde am Lorenzberg in Schafbrücke hat in den zurückliegenden Jahren ein Profil entwickelt, das Menschen von fern und nah anzieht.
Kirche von unten, Kirche mit vielen
Der Standort Schafbrücke beteiligt möglichst viele Menschen aktiv an der Planung und Gestaltung von Gottesdiensten, Veranstaltungen und Projekten. Er lebt von der Beteiligung und vom Mitmachen. Er richtet sich auf eine Zukunft aus, in der immer weniger Aufgaben durch hauptamtliche Pfarrpersonen übernommen werden können.
Kirche für Jung und Alt
Die Gemeinde in Schafbrücke leistet professionelle Jugendarbeit und eine moderne, offene und vielschichtige Konfirmandenarbeit. Sie sorgt für einen guten Kontakt zwischen den Generationen.
Musikkirche
Musik ist das Lebenselixier am Standort Schafbrücke. Musik in allen Farben ist willkommen: von Posaunenchor bis Kammerorchester, von Klassik über Jazz und Blues bis Pop. An Musik wird nicht gespart.
Kirche über Grenzen
Die Gemeinde in Schafbrücke bewegt sich in ihren Gottesdiensten und Veranstaltungen, in ihrer Theologie und ihren Veröffentlichungen bewusst hinein in den Grenzraum zwischen Glauben und Zweifel, zwischen Spiritualität und Weltlichkeit. Sie überschreitet Grenzen, indem sie Ökumene, Interkulturalität und interreligiöse Zusammenarbeit aktiv sucht und gestaltet.
Gesellschaftspolitische Kirche
Die Gemeinde in Schafbrücke bekennt Farbe und positioniert sich gesellschaftspolitisch, wo Gerechtigkeit, Menschenrechte, das friedliche Zusammenleben und die Rechte von Minderheiten gefährdet sind.
Offene Kirche
Die Gemeinde in Schafbrücke ist offen und einladend: für Menschen aus allen Ländern, Kulturen, Religionen, Schichten; für heterosexuelle und queere Menschen[1], alte und junge Menschen. In ihren Angeboten und Veröffentlichungen spricht sie bewusst die Vielfalt der Menschen an.
Innovative Kirche
Die Gemeinde entwickelt sich ständig weiter und überprüft laufend, ob ihre Angebote zeitgemäß und zukunftsfähig sind. Sie schätzt ihre Traditionen und hat den Mut zu Innovationen.
Sichtbare Kirche
Die Gemeinde legt Wert auf eine professionelle Öffentlichkeitsarbeit. Dazu gehört ein Gemeindemagazin, das Strahlkraft über den Kreis der Gemeindemitglieder hinaus entwickelt. Das Gemeindemagazin, ebenso wie die Online-Kanäle, sind das Aushängeschild und die Plattform, auf der das Gemeindeleben sichtbar gemacht und relevante Themen zu Glauben und Kirche öffentlich diskutiert werden.
[1] LGBTIQ: lesbisch, schwul (gay), bisexuell, trans*/transgeschlechtlich, inter*/intersexuell
Kirchlein mit Geschichte
Der alte Teil der Kirche wurde bereits 1936 geplant. Die Evangelischen Gottesdienste wurden damals in der Neuscheidter Schule an der Bahnstraße oder in der Geisbergschule gefeiert. 1935 wurde beschlossen, eine Kirche in Neuscheidt zu bauen. Hier war früher mal ein Steinbruch, aus dem Steine für die Ludwigskirche gebrochen wurden. Der Name Lorenzberg geht zurück auf ein Haus, das die Familie Lorenz bewohnte.
Eine Kapelle
Es ist ein einfaches Kirchengebäude, eine Kapelle: Sie besteht aus einem Hauptschiff, dem ehemaligen Altarraum und dem Kirchturm. Im Erdgeschoss waren Gemeinderäume untergebracht. Früher war der Eingang dahinten im Westen und der Altar im Osten. Architekt war Rudolf Krüger. Die Krügers sind eine bekannte Architekten-Dynastie aus Saarbrücken. Das Büro besteht immer noch. Krüger legte 1936 einen Plan vor, aber die Reichsregierung lehnte das Bauvorhaben ab. Der Zweite Weltkrieg verhinderte dann alle weiteren Planungen. Nach dem Krieg fehlte zunächst das Geld. 1949 wurde Krüger mit einem neuen Entwurf beauftragt. Seine Planung sah ursprünglich vor, dass die Kirche ins Tal schaut. Sein neuer Entwurf sah die jetzige Ausrichtung vor und einen Kirchturm. Den gab es im vorherigen Entwurf nicht.
Der quadratische Kirchturm hat ein Pyramidendach. Der ehemalige Altarraum ist heute Treppenhaus, und hat Rundfenster, das Kirchenschiff hochrechteckige Buntglasfenster. Das Kirchenschiff hat ein Satteldach mit Biberschwanzdeckung. Das Kirchlein ist schlicht gestaltet, ohne Ornamentik, und hat eine Putzfassade.
1951 begannen die Bauarbeiten, zwei Jahre später konnte die Kirche eingeweiht werden. Es wurde viel in Eigenleistung gebaut. Während der Bauarbeiten wurde nochmals umgeplant. Um weitere Sitzplätze zu erhalten, wurde der Windfang zu einem Vorraum vergrößert, in dem weitere 40 Gottesdienstbesucher Platz fanden.
Ein multifunktionales Gemeindehaus
Und auch nachdem die Kirche fertiggestellt war, wuchs die Gemeinde. Die Kirche wurde zu klein. 1975 liefen die Vorbereitungen zu einer Erweiterung des Gebäudes. 1977 entschied das Presbyterium, ein Gemeindehaus an die Kirche anzubauen. Finanzielle Probleme, aber auch Verzögerungen bei der Erteilung der Baugenehmigung sorgten dafür, dass die Bauarbeiten erst im Mai 1984 beginnen konnten. 1985 wurde das neue Gemeindezentrum feierlich eröffnet – mit einem völlig neugestalteten Kirchensaal und vielen Räumen für die Aktivitäten der Gemeinde. Die Erweiterung stammt vom Saarbrücker Architekten Hubertus Wandel.
Die örtlichen Begebenheiten waren für die Planung des neuen Gemeindezentrums sehr herausfordernd. Die bestehende Kirche war ausgerichtet und erschlossen zum Tal hin. Und der Steinbruch schwierig für die Fundamente. Die extreme Hanglage machte es auch nicht leichter. Hinzu kam die beengte und ungeklärte Verkehrserschließung. Die eigentlich immer noch beengt und ungeklärt ist.
Die Gemeinde wünschte sich, alt und neu, auch das bestehende Pfarrhaus, zu einer Einheit zu verschmelzen. Es sollten flexibel nutzbare Gemeinderäume für verschiede Nutzergruppen entstehen. Mit diesen Wünschen war die Gemeinde ihrer Zeit voraus! Aufgrund der örtlichen Begebenheiten mussten Kompromisse gefunden werden. Wandels Entwurf sah einen parallel zum Kirchbau verlaufenden Baukörper mit Dach für den großen Saal vor und einen Flachdachanbau als Übergang zum Pfarrhaus.
Der Eingang ist nun im Osten. Das Gemeindezentrum ist vollflächig verglast, die Kirche öffnet sich nach außen. Es ist sehr flexibel, kann durch mobile Trennwände erweitert oder verkleinert werden. Je nach Bedarf. Kirche und Gemeindezentrum verschmelzen. Interessant ist die verbindende Holzbalkendecke im alten und neuen Teil. Die heutige Kirche kommt mit räumlich mit allen Anforderungen zurecht. Sie ist flexibel, multifunktional und dadurch zeitlos.
Kim Ahrend, Architektin und Gemeindemitglied
So kommt ihr zu uns
PKW: Die Kirche befindet sich Am Lorenzberg 10, 66121 Saarbrücken. Es gibt nur wenige Parkplätze vor der Kirche. Bitte parkt in der Kaiserstraße (Umfeld BMW-Niederlassung) oder in der Straße Im Distelfeld. In der Bahnstraße gilt überwiegend Halte- bzw. Parkverbot. Bitte nicht auf den Gehsteigen parken!
Bus: Haltestelle Neuscheidt, direkt unterhalb der Kirche in der Kaiserstraße. Linien 122, 135, 137, 138.
Bahn: Bahnhof Schafbrücke; durch die Straße Am Stahlhammer 5 Minuten Fußweg.
Evangelische Kirchengemeinde Schafbrücke
Am Lorenzberg 10 | 66121 Saarbrücken
+49 681 83090190 | schafbruecke@ekir.de